Filme

Deutschland 2003, 45 min.

Überall in Bayern suchen Menschen in der Landwirtschaft nach einem Partner fürs Leben. Doch wer will schon einen Bauern oder eine Bäuerin heiraten? Die Auswahl im Dorf ist nicht groß und der Beruf des Landwirts für viele Menschen alles andere als attraktiv. Wer will schon um fünf Uhr aufstehen, den Stall machen, sieben Tage in der Woche rackern, um alle Jubeljahre ein paar Tage Urlaub zu haben? Wer hat noch die Leidenschaft, die es braucht, um Bauer oder Bäuerin zu sein? Wer geht noch das Risiko ein, bei einem BSE-Fall mit einem Schlag die ganze Herde zu verlieren? - Am Erfolg der Partnersuche hängt mehr als nur das private Lebensglück. Oft steht die Existenz eines ganzen Hofes auf dem Spiel.

Matti Bauer porträtiert Landwirte und Landwirtinnen, die auf ihre Art mit dem Problem fertig zu werden versuchen. Er läßt sie von ihren Enttäuschungen berichten und zeigt auf, wie sie mit Erfindungsreichtum und unermüdlicher Arbeit sich gegen das vermeintliche "Schicksal" - Einsamkeit und Verlust des Hofes - stemmen. Sie sind "Ewige Hochzeiter", aber sie haben die Hoffnung nicht aufgegeben, eines Tages vielleicht doch die - oder den Richtigen zu finden.

  • Buch und Regie: Matti Bauer 
  • Kamera: Sorin Dragoi 
  • Schnitt: Florian Siegrist 
  • Redaktion: Johannes Pechtold Tangram Christian Bauer Filmproduktion


Portugal, Deutschland, Frankre 2002, 75 min.

João Simões ist der Anführer der Forcados von Moita, einer Stierkampftruppe in der Nähe von Lissabon. Er und seine Forcados töten den Stier nicht, sondern packen ihn buchstäblich bei den Hörnern. Dabei riskieren die Forcados Gesundheit und Leben, ohne auch nur einen Cent zu verdienen. Oft sind die Stierkämpfer gerade mal 16 Jahre alt und gehen noch zur Schule. Für sie ist João wie ein Vater, der sie mit fester Hand führt und ihnen Zuckerbrot und Peitsche gibt. Besonders dieses Jahr, da João seinen Abschied feiert und die Truppe in Sevilla auftritt, wo seit 30 Jahren keine Forcados mehr gewesen sind. Matti Bauer hat die Forcados von Moita einen Sommer lang durch die Arenen in Portugal, Spanien und Frankreich begleitet und ihre Erlebnisse zu einem filmischen Tagebuch verdichtet. Sein Film DEN STIER BEI DEN HÖRNERN PACKEN ist die spannende Chronik eines Männerbundes, der sich seine eigenen Rituale und seine eigene Philosophie geschaffen hat.

Buch und Regie: Matti Bauer
Kamera: João Ribeiro
Ton: António Pedro Figueiredo
Schnitt: Pedro Batista                                                                                                              

Redaktion: Walter Greifenstein
Produktion: LX Filmes Lissabon

Deutschland 2001, 180 min.

Zwischen Olympiaturm und Hofbräuhaus gibt es in München kein Ereignis, das nicht zum “Event” erhoben wird: Amusement ist angesagt. In der Weltstadt mit Herz lassen die Schönen und die Reichen, die Macher und die Adabeis keine Gelegenheit aus, die Korken krachen zu lassen. Den Hummer gibt es kiloweise, der Champagner fließt in Strömen. Aber hinter der Glitzerfassade schuftet ein eingespieltes Team aus Köchen, Kellnern und Tellerwäschern. Das Leben und Treiben hinter den Partykulissen ist fünf/sechs Folgen lang der Schauplatz von Der wahre Kir Royal.

Die Kamera ist dabei, wenn der Oberkellner Kai Peters, den es von der Nordseeinsel Amrum nach München verschlagen hat, um Mitternacht dem Bundespräsidenten Weißwürste serviert oder wenn Tanja Stadler, die die Hochzeit von Michael Käfer organisiert, beim Hochzeitsdinner das sündteure Gästebuch verschlampt. Das Team vom Partyservice des Feinkost Käfer ist wöchentlich auf bis zu achtzig Festen unterwegs. Die fesche Birgit Heupel ist Oberkellnerin im Prinzregententheater, wenn auf der Bühne statt Ballett die neue S-Klasse präsentiert wird. Steht ein Großereignis wie die Eröffnung der Neuen Messe München ins Haus, rückt der charmante Venezianer Toni Furlan aus Düsseldorf an, im Schlepptau eine Schar von Spitzenkellnern. Wenn täglich ungezählte Handgriffe Tonnen von Stühlen, Tischen, Tellern und Besteck bewegen müssen, bleibt der Streit nicht aus. Da gibt es Streß, aber auch Liebe. Sie sind von Luxus und Stars umgeben, doch zuhause gibt es bloß Spaghetti. Kai, Tanja, Birgit, Toni, sowie der Holländer Rob, der Schlawiner Michi Schwaiger und Sabine Huth, Kais Freundin, fühlen sich als große Familie. Deswegen gehen sie einmal im Jahr zusammen aus: auf die Wies’n.

Nehmen Sie Platz und genießen Sie die amüsanten Geschichten rund um die üppigen Festlichkeiten von Der Wahre Kir Royal. Eine Seifenoper aus dem wirklichen Leben. Alles ist echt.

Helge Hopp Berliner Zeitunng, 28.12.1998

Deutschland 2001, 45 min.

In diesem Film geht es um Poltergeister und Wiederkehrer, verwunschene Orte und Verwandte, die im Moment ihres Todes den Angehörigen ein Zeichen geben. Um ein Spukschloß in der Oberpfalz und eine junge Anwaltsgehilfin, die Ende der 60er Jahre in einer Rosenheimer Kanzlei eine Lehre beginnt und kurz danach in mysteriöse Ereignisse verwickelt wird. Wo immer wir die Grenze setzen zwischen Realität und Einbildung, Wahn oder Wirklichkeit. Es gilt: Je näher wir ihr kommen, desto mehr scheint sie sich aufzulösen und auseinander zu fließen. Manche Menschen lassen ihrer Lust am Erzählen freien Lauf, andere zögern beim Überschreiten jener Grenze und werden unsicher. Unsicher, ob wir ihnen folgen werden, oder ob wir sie nur belächeln oder gar für „verrückt“ halten. Wir spüren: Hinter jedem Spukfall steht etwas Anderes, lauert eine andere Geschichte, die dem unheimlichen Geschehen erst einen Sinn verleiht. Der Spuk ist wie das zweite Gesicht, das manche Menschen besitzen, eine Ahnung des Schicksals.

Buch und Regie: Matti Bauer
Kamera: Sorin Dragoi, Michael Gööck, Klaus Lautenbacher
Ton: Gregor Kuschel
Schnitt: Florian Siegrist
Redaktion: Johannes Pechtold
Tangram Christian Bauer Filmproduktion

Deutschland 2001, 30 min.

Die Jenischen in Deutschland. Ein ehemals nomadisierendes Händlervolk, inzwischen sesshaft geworden und grossenteils in die Gesellschaft integriert, hat zu kämpfen: um die eigene Identität, mit der eigenen Vergangenheit. Von der sesshaften Bevölkerung als Gauner und Zigeuner verschrien, von den Zigeunern als "bürgerliche" Aussenseiter gemieden, stehen sie zwischen den Stühlen, zwischen den Kulturen, zwischen den Traditionen.

Jenische Familien leben heute vor allem in Süddeutschland, der Schweiz und Österreich. Ein Teil der Familien sind inzwischen komplett in die bürgerliche Gesellschaft integriert, andere stehen nach wie vor am Rande und haben unter Vorurteilen der Restbevölkerung stark zu leiden.

Zwei jenische Familien in Deutschland werden wir besuchen. Zwei Familien mit einer gemeinsamen Geschichte, aber zwei völlig unterschiedlichen Lebensentwürfen. Beide Familien werden wir in ihrem Alltag, in ihrem Umfeld, im privaten wie im öffentlichen Leben begleiten. In der Gegenüberstellung der beiden Geschichten wollen wir die Vielfalt jenischen Lebens in Deutschland begreiflich machen, und einer weithin unbekannten Minderheit eine Stimme geben.

Deutschland 1998, 30 min.

Seinen 34. Geburtstag, den 8. August 1963, wird Ronald Biggs nie vergessen. Da überfiel er mit seinen Kumpanen den Postzug von Glasgow nach London und erbeutete 2,6 Millionen britische Pfund - zur damaligen Zeit etwa 30 Millionen Mark. Die minutiös geplante Tat erregte weltweit Aufsehen und war der Auftakt für eine Lebensgeschichte, die ein Krimiautor nicht besser hätte erfinden können. Die Flucht aus dem Gefängnis nach Australien und Brasilien, die Verhaftung durch Scotland Yard 1974 in Rio, der Versuch einer Entführung nach Großbritannien - ein Abenteuer jagte das nächste. Biggs wurde zur Kultfigur, gejagt von der Polizei und von vielen bewundert als moderner Robin Hood.

In “FLUCHTPUNKT RIO” zeigt Matti Bauer den größten Räuber des Jahrhunderts als als einen alternden Dandy, der tat- und ideenkräftig seinen Mythos pflegt: “Der Postraub hat mir endlich die Abenteuer gebracht, nach denen ich mich immer gesehnt habe”, sagt er, der wie kein anderer Gauner seine Tat vermarktet hat. Dabei hatte er immer wieder Glück. Der Auslieferung nach England entging er, weil seine brasilianische Freundin schwanger war. Die Geburt seines Sohnes garantiert ihm bis heute ein unbefristetes Bleiberecht in Brasilien. Und als Biggs 1981 von Engländern nach Barbados entführt wurde, appellierte der kleine Mike an die Queen: “ Wer braucht meinen Vater mehr: Sie oder ich?” Biggs kam frei. Heute leben Vater und Sohn in einer Villa in Santa Teresa, einem Stadtviertel von Rio de Janeiro. Brasilien ist zur neuen Heimat des Posträubers geworden. Im März dieses Jahres erlitt der 69jährige Biggs einen Schlaganfall. Touristen, die die Posträuberlegende kennenlernen wollen, den cleveren Gangster und Frauenhelden, erleben einen veränderten Biggs. Zwar ist “Ronnie” immer noch der beste Darsteller seiner selbst, doch fällt ihm seine Rolle zunehmend schwer.

FLUCHTPUNKT RIO zeigt, wie der Mythos zur Last wird. “Ronnie” Biggs als einen Mann, der an seinem Nachruhm arbeitet und sich dabei Sorgen um die Zukunft macht. Wir erleben seine schillernde Persönlichkeit durch die Augen seines Sohnes, der zum Posträuber Biggs seine ganz besondere Beziehung hat. Man mag Biggs mögen oder nicht - seine Geschichte ist aus dem Stoff, aus dem der Mythos und die Träume sind. FLUCHTPUNKT RIO zerstört sie nicht, nennt aber auch den Preis, den Biggs dafür entrichtet hat.

Buch und Regie: Matti Bauer
Kamera: Eduardo Lerina
Ton: Bob Nadkarni
Schnitt: Matti Bauer
Redaktion: Günter Myrell
Produktion: Tangram Christian Bauer Filmproduktion München

Deutschland 1997, 90 min.

“LOKALDERBY” ist kein gewöhnlicher Film über Fußball, so wenig wie das Derby zwischen dem FC Bayern und TSV 1860 ein gewöhnliches Fußballspiel ist. Seit ihrer ersten Begegnung im Jahr 1902 haben die beiden Clubs 185 mal gegeneinander gespielt, trotz Räterevolution und Weltkrieg. Das Lokalderby ist zum Medienereignis geworden, das weit über die Grenzen der bayerischen Landeshauptstadt hinaus für Schlagzeilen sorgt. Schon Wochen vor dem Spiel erhitzt sich das Klima in der Stadt an der Isar vor Gerüchten, Diskussionen und Wetten über den Ausgang des Spiels. Das Derby spaltet München in zwei Lager, das eine rot - das andere blau. Der FC Bayern mit seinen Mega-Stars und Marketing-Millionen und der TSV 1860, der Verein aus Münchens Arbeitervorstadt Giesing.


Der Film “LOKALDERBY” erzählt die Geschichte dieses spannenden Duells aus Sicht derer, die es wissen müssen, den Stars von heute und gestern, den kleinen und den großen Namen: “Kaiser” Franz Beckenbauer, der selbst aus Giesing stammt und mit dem FC Bayern Fußballgeschichte geschrieben hat. “Katsche” Schwarzenbeck, der an der Seite vom “Franz” zahlreiche Derbys miterlebt hat und heute in München einen Schreibwarenladen betreibt. “König” Radi, der legendäre Torwart der Sechziger, der mit seinen Eskapaden in den Strafraum des Gegners die Anhänger zur Raserei trieb. Und Dieter Hildebrand, der nie aufgehört hat, Fußballfan zu sein und die große Zeit der “Löwen” genauso hautnah miterlebt hat wie ihren tiefen Fall. Vor dem Hintergrund des 184. Derbys im Herbst 1996 kommen sie alle zu Wort, Menschen von der Straße, Fans, der Bürgermeister und der Ministerpräsident. Ihre Herzen schlagen entweder blau oder rot und vor jedem Derby schlagen sie besonders laut. Bayern oder Sechzig, das sind nicht nur zwei Fußballclubs, das sind auch zwei Gesichter einer Stadt.

Buch und Regie: Matti Bauer
Kamera: Hermann Hoebel
Ton: Andi Eschbaumer
Schnitt: Thomas Balkenhol
Redaktion: Hubert von Spreti
Produktion: Tangram Christian Bauer Filmproduktion

Im September 1993 unterzeichneten die Erben von Marlene Dietrich mit der Stiftung Deutsche Kinemathek einen Vertrag über den Verkauf des größten und umfangreichsten Nachlasses in der Geschichte Hollywoods: eine gigantische Wundertüte für die einen, für die anderen ein Schatz des Priamos. 300.000 Einzelstücke in Kisten und Kartons. Ein Gesamtgewicht von 25 Tonnen. 500 Regalmeter Kostüme, die Marlene in ihren Filmen trug. 12.000 Fotos. Die Instrumente, auf denen sie spielte, angefangen bei der singenden Säge ans den Berliner Jahren. Marlenes Telefone. Eine gigantische Koffersammlung und dabei nach das Überseegepäck, mit dem sie Deutschland verließ. Sämtliche Garderobenschilder, die von ihr eigenhändig abgeschraubt wurden. Eine Schaukarte von Frankreich, auf der ihre Auftritte vor amerikanischen Soldaten eingetragen ist


Der Nachlaß ist ein unerschöpflicher Fundus für die Zeitgeschichte und für die Sozialgeschichte der Stars in Hollywood. Maria Riva, die Tochter Marlene Dietrichs, hat Christian Bauer exklusiv Zugang zu dem Nachlaß gewährt, der erst nach langwierigen Katalogisierungsarbeiten der Wissenschaft zugänglich sein wird. Ein Film über Hollywood, seine Stars, ein deutsches Leben in diesem Jahrhundert.


Christian Bauer: ,,Die Leerstellen, das Fehlen von familiären, privaten Gegenständen sind mindestens genauso bemerkenswert wie der Überfluß ihrer professionellen Souveniers. Genau daraus, was ein Mensch in seinem Leben für so wesentlich hält, daß er es aufhebt für irgendeine zukünftige Verwendung, für die Nachwelt, lassen sich Rückschlüsse auf die Person ziehen, die da gesammelt hat. Sie führen in die intimsten Bereiche, zu denen uns sonst nie Zugang gewährt werden würde. Marlenes Nachlaß erzählt aber auch vom Leben in der Glamourwelt mit seinen immer neuen Reizen, von der Euphorie des Ruhms und der Angst vor dem Absturz aus der Gunst des Fabrikant. Die Angst vor dem Vergessenwerden und zuletzt auch vor dem Tod: Auch dafür ist dieses hemmungslose Anhäufen von Erinnerungen ein beredter Beleg."


Buch und Regie: Christian und Matti Bauer
Kamera: Armin Fausten
Schnitt: Matti Bauer
Tangram Christian Bauer Filmproduktion

 

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ÜBERSCHRIFT 1

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