Filme

Die Wasserretter - Ein Sommer bei der Volkacher Wasserwacht

Wasserwachtler üben ein Ehrenamt aus. Ihnen geht es um die Rettung von Leben im, am und auf dem Wasser. Sylvia Voit ist Leiterin der Volkacher Wasserwacht, einer von über fünfhundert Ortsgruppen allein in Bayern. Einen Sommer lang begleitet Autor Matti Bauer die 35-jährige Mutter von Zwillingsbuben bei Übungen und Einsätzen, die sie mit ihren Mann Marco und den KollegInnen durchführen.


Buch & Regie: Matti Bauer


Kamera: Tom Mandl

Schnitt: Christoph Hutterer
Ton: Michael Kirchbichler
Tonmischung: Tomas Bastian
Sprecher: Christoph Jablonka
Postproduktion: Michael Sänger Film
Produzentin: Dagmar Biller
Redaktion: Yvonne Belohlavek

Eine Produktion der TANGRAM International GmbH

© Bayerischer Rundfunk 2019

 


Die Udes - Ein unmögliches Paar

Als sie sich 1973 auf einem Schwabinger Faschingsball wiedersehen, "funkt“ es zwischen ihr und Christian Ude. Fünf Jahre zuvor fand ihn Edith von Welser noch völlig unattraktiv. Beachtliche Gegensätze treffen aufeinander: Er ist ein 25-jähriger angehender Jurist, Edith ist acht Jahre älter, sechsfache Mutter und stammt aus einer preußischen Offiziersfamilie. Christian ist in einer liberalen, bürgerlich-intellektuellen Familie aufgewachsen. Während sie alle paar Jahre den Wohnort gewechselt hat, "weiß“ er schon mit zehn Jahren, dass er Oberbürgermeister von München werden will. Edith wird mit 18 von einem Mitschüler im Internat schwanger und muss sich verstecken, bis die Ehe mit dem Kindsvater legalisiert ist. Derweil verfasst Christian noch mit seiner ersten Schreibmaschine Artikel für die Schülerzeitung und übt als Schulsprecher schon mal für die zukünftige Politikerrolle. Zehn Jahre nachdem sie sich verliebt haben, heiraten sie und beziehen mit Ediths Kindern ein großes Haus in Schwabing. Das "unmögliche Paar“ meistert Krisen stets mit viel Humor und stützt sich gegenseitig bei seinem Engagement für ein gerechtes, soziales München sowie für ferne Länder wie Äthiopien.

Buch & Regie: Matti Bauer
Kamera: Marcus Marschall
Ton: Tim Höfer
Schnitt: Julia Furch
Redaktion: Christian Baudissin


An der Romantischen Straße

Es ist keine gewöhnliche Reise, auf die uns Autor Matti Bauer mitnimmt. Zwar führt uns sein Film auch zu den klassischen Zielen der Romantischen Straße - wie die Würzburger Residenz, der Barockgarten von Schloss Weikersheim und das romantische Dinkelsbühl. Doch lernen wir im Verlauf der Fahrt auch Orte kennen, die nicht im Reiseführer stehen, und treffen auf Menschen, die ihre eigenen Vorstellungen von „Romantik“ haben.


In Wertheim begegnen wir Christina und Toni Hegmann, die ihre Ziegen auf den steilen Wiesen der Burgruine weiden lassen und der Stadt so die Kosten fürs aufwändige Mähen ersparen. In Tauberscheckenbach führt Rudolph Kühlwein seinen Oldtimer-Benz aus. Und Schreiner Manfred Sandmeier, der behutsam sein altes Dinkelsbühler Haus saniert, philosophiert über die Altstadt und warnt davor, sie zur romantischen Kulisse verkommen zu lassen.


Oft sind es diese flüchtigen Begegnungen auf der legendären Route, die 1950 in Augsburg gegründet wurde. Damals wollten die Fremdenverkehrsvertreter vor allem amerikanische Touristen nach Deutschland locken, um ihnen einen Gegenentwurf zum hässlichen Nazi-Deutschland zu präsentieren. Seither musste die Romantische Straße mehrmals auf verkehrsärmere Strecken verlegt werden, um ihren Beinamen zu rechtfertigen.


Dass die alten Römer eine ähnliche Route in umgekehrter Richtung genommen haben, zeigt uns Architekt Magnus Peresson aus Füssen am Grund des Forggensees, der im Winter abgelassen ist und Reste der alten „Via Claudia“ sichtbar macht. Für Peresson heißt „romantisch“, wenn er mit einem Glas Rotwein ins Land am Schloss Neuschwanstein blicken kann. So ist ein jeder mit dem eigenen „Gefühlsbarometer“ auf der Romantischen Straße unterwegs. Romantik - das ist eine weite Projektionsfläche - und die Romantische Straße ist es auch.

Buch & Regie: Matti Bauer
Kamera: Rupert Heilgemeir
Ton: Rolf Lorentschk
Schnitt: Susanne Prengel
Redaktion: Yvonne Belohlavek
Im Fuchstal (2018)

Wie viel der Wald den Menschen bedeutet, kann man im Fuchstal erfahren. Denn eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Bayerns beginnt gleich hinter Denklingen im Landkreis Landsberg am Lech. Die Sorge um den Wald ist im Fuchstal Gesprächsthema, besonders im Spätherbst.

 

Kein Wunder, dass Gottlieb Gilg auf seinem Feld einen neuen Wald pflanzt und mühevoll einen Steckling nach dem anderen in den Boden setzt. Wegen der Klimaerwärmung wird nur jeder zehnte Baum eine Fichte sein. Gottlieb selbst wird das Ergebnis seiner Bemühungen wohl nicht mehr sehen können. Aber sein Enkel Robin, der kräftig mithilft, wird als Erwachsener schon große Stämme vorfinden.

 

Mit der Gebietsreform 1972 kam das ursprünglich schwäbische Fuchstal zu Oberbayern. Im Herzen sind viele Menschen aber Schwaben geblieben. So wie Franz Haibl, der das vom Borkenkäfer befallene Holz aus seinem Wald holen muss, bevor sich der Käfer weiter ausbreitet. Mit seinem Spezl Otto Prinzing zieht er das Holz mit Seil und Traktor heraus, um den Jungwald zu schonen. Haibl ist auch Goldschmied und war lange Jahre Bürgermeister von Leeder, der größten Gemeinde des Fuchstals.

 

Das Fuchstal boomt. An den Ortsrändern ist das rasante Wachstum zu erkennen, das sich durch die hohen Immobilienpreise in der Großstadt auf die Region auswirkt: Die Dörfer haben eine Vorstadt bekommen – was nicht jedem gefällt. Theresa Kirchner ist aus Niedersachsen ins Fuchstal gekommen und hat hier ihre Liebe gefunden. Sie hilft beim „Kreativ-Markt für Ladies“ mit, einer Initiative junger Frauen, ihre Produkte zu präsentieren. Von Tobi Pschorr, einem jungen Metzger aus Asch, haben sich die Marktfrauen eine rosa Bratwurst gewünscht, die der findige Metzger auch tatsächlich hergestellt hat.


Buch und Regie: Matti Bauer
Kamera: Martin Rösner
Ton: Klaus Adam
Schnitt: Christoph Hutterer
Sprecher: Elmar Wepper
Redaktion: Yvonne Belohlavek

Im Lechrain - Zwischen Lech und Ammersee (2017)

Deutschland 2017 45 min.

„Heut´ schaut´s nach Regen aus“, sagt der Sägewerksbesitzer Karl Wegele - und gibt damit den roten Faden des Films von Matti Bauer vor. Denn in diesem regnerischen Juni will nicht nur der Wegele Karl sein Holz trocken verarbeiten, auch Gerhard Sturm aus Issing möchte Heu ernten, damit seine Kühe gut über den Winter kommen. Aber das Wetter spielt nicht mit.

„Im Lechrain - zwischen Lech und Ammersee“ zeigt ein Land der fließenden Übergänge. Hier gehen Ackerbau und Milchwirtschaft, Ober- und Unterland ineinander über. Das Bairische vermischt sich mit dem Schwäbischen zum „Lechroanerisch“, eine Mundart, die so eigen ist wie die Menschen, die sie sprechen: Die „Lechroaner“. Da sich mittlerweile die Münchner Immobilienpreise auch hier bemerkbar machen, ist Juliane Hermann vom Ammersee-Westufer nach Eresing gezogen, weil die werdende Mutter hier Leben und Arbeit als Möbelrestauratorin noch unter einem Dach vereinen kann.

Die Veränderungen in der Heimat sieht auch Josef Seefelder mit kritischem Blick. Der Maler durchkämmt auf der Suche nach Motiven die letzten idyllischen Winkel und lässt kein gutes Haar an den pseudo-romantischen „Verschönerungen“, die sich so mancher Dörfler für sein Haus ausdenkt. Der „Sepp“ malt nicht für Geld, oder um große Kunst zu erschaffen, - er malt um zu „erhalten“, wie er sagt.  

Das wollte auch Freiherr von Leoprechting, als er 1844 ins Schloss Pöring bei Pitzling zog und begann, die Sagen des Lechrain zu sammeln. Sein Buch „Aus dem Lechrain“ wurde zu einem Klassiker der deutschen Volkskunde. Heute wohnt ein Paar aus München im Schloss, das aus der Zeit gefallen zu sein scheint.

Als es schließlich doch noch Sommer wird, kann Gerhard Sturm sein Heu ernten und die Früchte langen Trainings einsammeln: Denn der Issinger ist Fingerhakler und gewinnt die Alpenländische Meisterschaft. Im Sonnenschein spritzt die Feuerwehr aus Obermühlhausen den Badeteich des Ortes sauber, so dass die Kinder im moorigen Wasser der Windach plantschen können. Und Maler Seefelder träumt von einem Lebensabend mit Kühen, Ziegen , Hund und einer Staffelei vor Bergkulisse. Eigentlich ist er im Lechrain gar nicht so weit entfernt von diesem Traum. 


Buch & Regie: Matti Bauer
Kamera: Rupert Heilgemeir, Christina Riedl
Ton: Rolf Lorentschk
Schnitt: Susanne Prengel
Redaktion: Yvonne Belohlavek

Im Hügelland an der Alz (2016)

Auf seiner Fahrt durchs herbstliche Hügelland an der Alz macht uns Autor Matti Bauer mit Menschen bekannt, die in dieser stillen und weiten Gegend zuhause sind. Am Bernöder Hof steht die Apfelpresse vom Schmid Hans, die im Oktober auf Hochtouren läuft. Aus weitem Umkreis kommen die Kunden, um sich hier ihren eigenen Saft pressen zu lassen und mit dem Bernöder und seiner Frau Marianne einen Ratsch zu halten.

Das Land zwischen Wasserburg und Burghausen überlässt die Verlockungen von Bergen und Seen dem prominenten Süden. Es protzt nicht, sondern will mit Bedacht erschlossen werden. Architektonische Wahrzeichen sind die stattlichen Vierseithöfe mit ihren hölzernen Bundwerkstadel. Zimmerermeister Ernst Osel restauriert bei Garching gerade ein Exemplar, das fast zweihundert Jahre alt ist.

Im kleinen Stil betreiben Anna und Engelhard Troll ihren Biohof in Neukirchen. Neben Kartoffeln und Gemüse haben sie auch ein Blumenfeld. Anna bindet Sträuße für den Wochenmarkt in Wasserburg und erzählt, wie schwer es war, als sie, praktisch über Nacht, die Nachfolge für den elterlich Hof antreten musste.

Claudia und Hilarius Maier haben als Quereinsteiger die alte Dorfwirtschaft von Taufkirchen wieder belebt. Dass Claudia als Metzgerstochter Vegetarierin ist und ein „Vegetarisches Reindl“ anbietet, hat im Dorf zunächst irritiert. Mittlerweile aber haben sich die beiden etabliert und kochen für Kirchweih auf. Und da treffen wir sie wieder, die Anna und den Engelhard, den Schmid Hans und seine Marianne.

Buch & Regie: Matti Bauer
Kamera: Rupert Heilgemeir
Ton: Rolf Lorentschk
Schnitt: Susanne Prengel
Redaktion: Yvonne Belohlavek

Kochgeschichten: Der Ochs (2015)

Deutschland 2015, 43 min.

In Kochgeschichten: Der Ochs zeichnet Matti Bauer ein facettenreiches Bild des Nutztieres, das es ohne den Eingriff des Menschen, die Kastration, nicht geben würde. Hubert Braun aus Garmisch ist ein besonderer Ochsenhalter. Seine beiden Tiere heißen Lucki und Kare und sind noch ganz jung. Friedlich grasen sie am Steilhang des Stuibenspitz. Wenn sie im Spätherbst in den Stall kommen, will er sie zum Gespannziehen abrichten, so wie er es auch schon mit den Vorgängern gemacht hat. Die sind im letzten Jahr den Weg allen Fleisches gegangen, mit über sieben Hundert Kilo Lebendgewicht. Das gab Rouladen, die so groß waren wie „Pfannkuchen“, sagt der Hubi in einer Mischung aus Trauer und Bewunderung.

Buch & Regie: Matti Bauer
Kamera: Klaus Lautenbacher
Ton: Andy Eschbaumer
Schnitt: Laura Heine
Redaktion: Johannes Pechtold
Produktion: TANGRAM International GmbH
Produzentin: Dagmar Biller

Sigi Sommer (2014)

Deutschland 2014, 43 min.

Keiner konnte München so präzise, liebevoll und bissig beschreiben wie Sigi Sommer. Vor der spitzen Feder des Münchner Schriftstellers, alias „Blasius, der Spaziergänger“, zitterten Stadträte und Wiesn-Wirte. Die „kleinen Leut´“ aber freuten sich, dass den Großkopferten wieder einmal sauber eing´schenkt wurde, von „ihrem“ Sigi. Alt-Oberbürgermeister Vogel, Kollegen Franz Freisleder und Michael Graeter, Verlegerin Anneliese Friedmann und Sigis Tochter Madeleine erinnern sich in Matti Bauers Film – an die guten Seiten aber auch seine Schwächen. Am besten kennt ihn seine Lebensgefährtin, das „Luiserl“, die dem Gigolo Anfang der 50er Jahre „in die Hände fällt“. Sigi Sommer hatte viele Facetten – von einigen erfahren wir hier zum ersten Mal.

Studieren in Zeiten des Bachelors (2014)

Deutschland 2014, 75 min.

Matti Bauer begleitet in „STUDIEREN IN ZEITEN DES BACHELORS" Studenten in Berlin, München und Düsseldorf durch Hörsäle, Bibliotheken und Studentenkneipen. Aus der Perspektive der Betroffenen und aus eigenen Erfahrungen des Autors wirft der Film einen kritischen Blick auf das Bachelor-System, das wenig gemein hat mit der Studentenzeit des Filmemachers: Damals sei „Bologna“ noch „eine Stadt in Norditalien gewesen und kein Synonym für eine Studienreform, über die viel geredet wird – und meist nichts Gutes.“ Galten die Studenten 1968 noch als revolutionär, müssen sie sich heute anhören, angepasst und unpolitisch zu sein. Es scheint, als wären die Etiketten schnell mal um 180 Grad gewendet worden. In der Diskussion über die Bolognareform und den Bachelor fällt immer wieder der Name Wilhelm von Humboldt. Der Film bricht eine Lanze für sein humanistisches Bildungsideal und nimmt immer wieder Bezug darauf: Nach Humboldt sollen Studenten nicht auf einen bestimmten Beruf hin studieren, sondern erst ihre Persönlichkeit bilden. Und in der „zweckfreien“ Wissenschaft sieht der Gelehrte die nützlichste, weil sie auch für Unvorhergesehenes Lösungen bereithält. „STUDIEREN IN ZEITEN DES BACHELORS" ist ein leises Plädoyer für eine andere Universität, eine, die den Studenten ein paar mehr Oasen des „absichtslosen Studierens“ lässt als es heute der Fall ist. Weniger Bachelor, mehr Humboldt.

Kochgeschichten: Die Zwiebel (2013)

Ohne Zwiebel gibt es keine gute Küche - und für die schlechte ist sie oft die letzte Rettung. Matti Bauers Film Kochgeschichten: Die Zwiebel nimmt sich eines Universalgemüses an, das unentbehrlich ist und gerne übersehen wird. Der Film beginnt in Bamberg, das schon im Mittelalter Zentrum des Zwiebelanbaus war. Bauer Eichelsdörfer ist einer der letzten, der die „birnförmige“ Zwiebel noch anbaut, eine regionale Spezialität, die wegen ihres milden und süßlichen Geschmacks von den Einheimischen besonders geschätzt wird. „Nach mir ist es vorbei damit“, meint er, wenn ihn wieder einmal der fränkische Blues überkommt.

Buch & Regie: Matti Bauer
Kamera: Klaus Lautenbacher
Ton: Andreas Eschbaumer, Huba Barath
Schnitt: Laura Heine
Produzentin: Dagmar Biller
Redaktion: Johannes Pechtold
Tangram International GmbH

44 min.

 

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ÜBERSCHRIFT 1

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