Im Fuchstal (2018)

Wie viel der Wald den Menschen bedeutet, kann man im Fuchstal erfahren. Denn eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Bayerns beginnt gleich hinter Denklingen im Landkreis Landsberg am Lech. Die Sorge um den Wald ist im Fuchstal Gesprächsthema, besonders im Spätherbst.

 

Kein Wunder, dass Gottlieb Gilg auf seinem Feld einen neuen Wald pflanzt und mühevoll einen Steckling nach dem anderen in den Boden setzt. Wegen der Klimaerwärmung wird nur jeder zehnte Baum eine Fichte sein. Gottlieb selbst wird das Ergebnis seiner Bemühungen wohl nicht mehr sehen können. Aber sein Enkel Robin, der kräftig mithilft, wird als Erwachsener schon große Stämme vorfinden.

 

Mit der Gebietsreform 1972 kam das ursprünglich schwäbische Fuchstal zu Oberbayern. Im Herzen sind viele Menschen aber Schwaben geblieben. So wie Franz Haibl, der das vom Borkenkäfer befallene Holz aus seinem Wald holen muss, bevor sich der Käfer weiter ausbreitet. Mit seinem Spezl Otto Prinzing zieht er das Holz mit Seil und Traktor heraus, um den Jungwald zu schonen. Haibl ist auch Goldschmied und war lange Jahre Bürgermeister von Leeder, der größten Gemeinde des Fuchstals.

 

Das Fuchstal boomt. An den Ortsrändern ist das rasante Wachstum zu erkennen, das sich durch die hohen Immobilienpreise in der Großstadt auf die Region auswirkt: Die Dörfer haben eine Vorstadt bekommen – was nicht jedem gefällt. Theresa Kirchner ist aus Niedersachsen ins Fuchstal gekommen und hat hier ihre Liebe gefunden. Sie hilft beim „Kreativ-Markt für Ladies“ mit, einer Initiative junger Frauen, ihre Produkte zu präsentieren. Von Tobi Pschorr, einem jungen Metzger aus Asch, haben sich die Marktfrauen eine rosa Bratwurst gewünscht, die der findige Metzger auch tatsächlich hergestellt hat.


Buch und Regie: Matti Bauer
Kamera: Martin Rösner
Ton: Klaus Adam
Schnitt: Christoph Hutterer
Sprecher: Elmar Wepper
Redaktion: Yvonne Belohlavek